Lünen. Die Anwohner des Altstadtquartiers müssen viel Verkehr ertragen. Allein 200 Busse fahren laut Plan werktags durch Graf-Adolf- und Erzberger Straße. Auch andere Punkte bemängeln Anwohner vor Ort. Deshalb bittet die Ratsfraktion der Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen die Stadtverwaltung, Verkehrsaufkommen und Verkehrsfluss im Altstadtquartier kritisch unter die Lupe zu nehmen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Ein entsprechender Antrag der GFL liegt jetzt im Rathaus vor.

 
„Die Anwohner müssen ein hohes Verkehrsaufkommen ertragen – insbesondere zwischen 8 und 18 Uhr. Mit dem Antrag wollen wir prüfen lassen, ob sich rund um die Graf-Adolf-Straße und Erzberger Straße Verbesserungen erreichen lassen“, so Wolfgang Manns. Der GFLVerkehrsexperte hat neben dem üblichen Pkw-Verkehr auch den öffentlichen Nahverkehr vor Augen. „Täglich passieren laut Fahrplan rund 200 Busse die Erzberger Straße stadtauswärts und mehr als 100 Busse stadteinwärts die Graf-Adolf-Straße“. In Gesprächen mit der VKU solle geprüft werden, ob wirklich alle Busse diese beiden Straßen befahren müssten. Vielleicht seien auch Alternativen wie die Konrad-Adenauer-Straße möglich wie zu Zeiten der Brückensperrung. Denkbar sei auch, den Verkehr stadteinwärts zu reduzieren. Manns will in die Überlegungen auch die Ergebnisse der aktuellen Verkehrszählung einbeziehen.

 
Nach Ansicht der GFL-Ratsfraktion sei auch der Radverkehr problematisch. Die Graf-AdolfStraße besitze eine Radspur. Diese verenge die Fahrbahn so sehr, dass alle anderen Fahrzeuge stadtauswärts hinter den Radfahrern herfahren müssten. Auf der Erzberger Straße sei die Fahrbahn so schmal, dass Autofahrer die Radfahrer nicht gefahrlos überholen könnten. Radfahrer benutzten deshalb schon aus eigenem Sicherheitsbedürfnis heraus oft den Gehweg. Der biete aber Fußgängern und Radfahrern nicht genug Platz. Außerdem gefährdeten Radfahrer sich und andere auf der Erzberger Straße durch das Fahren in falscher Fahrtrichtung.

 
Ein Riesenproblem sei auch der Rückstau, der sich bei geschlossener Bahnschranke auf der Cappenberger Straße bis zur Marienkirche bilde. „Der Links- und Rechtsabbieger-Verkehr müsste auf der Cappenberger Straße an der Kreuzung bei geschlossener Bahnschranke mit Hilfe einer entsprechenden Ampelsteuerung abfließen können“, so Manns.
Auch werde im Altstadtquartier zu schnell gefahren. „Viele Verkehrsteilnehmer vergessen, dass sie sich in einer Tempo-30-Zone befinden, sehr häufig auch die Busfahrer“, berichtet Manns aus mehreren Gesprächen mit Anwohnern. Die GFL-Ratsfraktion regt deshalb eine Tempo-AnzeigeTafel („Sie fahren 30, danke!“) in Höhe Erzberger Straße 15/17 an. Diese Kontrolle könnte psychologische Wirkung haben. Zur Not müssten auch Polizei oder Stadt das Tempo kontrollieren.

 
Die Arbeitsgruppe Sicherheit und Ordnung der GFL-Ratsfraktion habe zu diesem Thema mehrere Gespräche mit Anwohnern geführt. „Wir haben die Anwohner ermuntert, selbst einen Antrag zu stellen, damit sie ihrem Anliegen Nachdruck verleihen.“ Der sei aktuell in Arbeit. Obendrein würden gerade Unterschriften im Quartier gesammelt.

 

 

 

 

 

 

Täglich stauen sich auch die Linienbusse – hier in der Erzberger Straße.