Mehr wertvolle Blumenwiesen – GFL will Lünen aufblühen lassen

Die Stadt soll aufblühen. Weniger ungenutzte Rasenflächen, mehr wertvolle Blumenwiesen – das wünscht sich die Ratsfraktion der Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL). In einem Antrag an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt möchte sie die Verwaltung beauftragen, ungenutzte Rasenflächen und weitere Flächen aufzulisten, die zukünftig in kleine und größere naturnahe Blumenwiesen umgewandelt werden könnten. Die Verwaltung möge zudem prüfen, welches Einsparpotenzial pro Jahr mit der Umwandlung von pflegeintensiven Rasenflächen in pflegeleichte Blumenwiesen verbunden wäre. Bei der Berechnung sollen auch mögliche Förderprogramme berücksichtigt werden.

Die GFL-Fraktion sieht in ihrem Antrag ökologische und ökonomische Vorteile. „Im Lüner Stadtgebiet gibt es zahlreiche Rasenflächen, die regelmäßig gemäht aber zumeist ungenutzt bleiben. Sie bieten nur sehr geringen ökologischen Nutzen, machen aber viel Arbeit“, so Andreas Dahlke, Sachkundiger Bürger der GFL und von Beruf Landschaftsgärtner sowie Gärtnermeister für Zierblumen. Naturnahe Blumenwiesen hingegen sicherten das Überleben stark bedrohter Insektenarten, hätten deutlich höheren optischen Reiz („blühende Landschaften“) und benötigten mittelfristig nur noch minimale Pflege, so Dahlke. Deutschlandweit hätten bereits große und kleine Städte ihr öffentliches Grün umgestellt; einige fanden sich in dem „Netzwerk Blühende Landschaften“ zusammen. So wurden Rasenflächen in blühende Wiesen umgewandelt, Straßenbegleitgrün mit besonders reizvollen Saatmischungen bestückt und andere Bereiche, die bisher kaum ökologische Bedeutung hatten, naturfreundlich aufgewertet. Als Beispiele nennt die GFL die inzwischen bekannte „Blumenstadt Mössingen“ sowie Würselen in NRW. Angesichts der Finanznot der Lippestadt und mit Blick auf das dramatische Insektensterben sollten diese Vorbilder auch Anreiz für Lünen sein.„Möglicherweise lassen sich in Lünen auch Partner wie den Lippeverband oder Landwirte finden, um auch nicht-städtische Flächen im Stadtgebiet bzw. Ackerränder aufblühen zu lassen. Im weiteren Verlauf könnten Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen oder Naturschützer, Imker und andere engagierte Bürger in einzelne Projekte eingebunden werden; auch Patenschaften für einzelne Areale und viele weitere Projekte wären denkbar“, so Dahlke weiter.