Das Entwicklungsleitbild Viktoria zeigt im Überblick, wie das ehemalige Zechengelände in Zukunft aussehen könnte. Oben rechts befindet sich das Grubenwehrheim. Leitbild: Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH

Die ehemaligen Bergleute und zahlreiche Vereine und Bürger aus dem Lüner Norden brauchen weiterhin einen Treffpunkt. Da das Grubenwehrheim an der Westfaliastraße demnächst abgerissen werden soll, muss vorab ein neues Quartier her. Die GFL-Fraktion stellte deshalb einen Antrag an den zuständigen Ratsausschuss, wonach die Stadt den zahlreichen Nutzern zeitnah eine neue Bleibe zur Verfügung stellen soll.

„Die Alternative muss vor dem Abriss den Grubenwehrheim-Nutzern zur Verfügung gestellt werden“, so GFL-Ratsmitglied Reinhard Zeiger. Der ehemalige Bergmann macht darauf aufmerksam, dass der jetzige Treffpunkt von der Grubenwehrvereinigung Victoria mit ihren 53 Mitgliedern betrieben wird. Zahlreiche Vereine und Gruppen nutzen das Gebäude jedoch als Vereins- bzw. Versammlungsraum. Dazu zählen u. a. die Siedlergemeinschaft Barbara, der Gesangverein Harmonie Zeche Victoria, die Gewerkschaft IGBCE mit ihrer Ortsgruppe Victoria, die Funker, der Frauenhobby-Chor Lünen Wethmar sowie der Ring deutscher Bergingenieure. „All diese Vereine feiern dort auch ihre jährlichen Feste über weite Teile des Jahres hinweg“, so Zeiger, selbst ehemaliger Bergmann. Außerdem würden zahlreiche private Zusammenkünfte und Feierlichkeiten vor Ort stattfinden.

 Kritik übt die GFL-Fraktion am Technischen Beigeordneten Arnold Reeker. Dieser ließ Ende vergangener Woche mitteilen, dass er die Stadt nicht in der Verantwortung sehe, eine Zwischenlösung für das private Grubenwehrheim anzubieten. Auf der Viktoriabrache oder in der Siedlung sei zwar ein Stadtteiltreff geplant, „dessen Realisierung aber noch nicht abzuschätzen ist“, lautet die Antwort der Stadt auf eine entsprechende Frage der GFL-Fraktion.

„Herr Reeker verkennt die Lage“, so GFL-Ratsherr Zeiger. „Die Gemeinschaft der Gruppen lebt von dem Treffpunkt Grubenwehrheim. Sie würden auseinanderbrechen, wenn sie lange Zeit keine Heimat hätten.“ Wenn die Stadtverwaltung von sich aus nichts unternehme, müsse sie von der Politik den Auftrag dafür bekommen. Deshalb stelle die GFL-Ratsfraktion jetzt einen Antrag, wonach die Verwaltung mindestens eine Zwischenlösung für das Grubenwehrheim finden soll. Dabei müsse gewährleistet sein, dass der neue bzw. Vorläufige Treffpunkt fußläufig erreichbar ist. „Einige Nutzer sind altersbedingt nicht mehr so mobil. Deshalb wäre die neue Bleibe in der Nähe der Siedlung wünschenswert“, so GFL-Ratsherr Zeiger.