Die GFL wollte die Freifläche Klöters Feld schützen und ökologisch aufwerten. Doch die Ratsmehrheit lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Foto: BI Klöters Feld

„Der Rat der Stadt hat eine gute Chance vertan, endlich ein Zeichen für den Klima- und Umweltschutz zu setzen.“ Mit diesen Worten kommentiert GFL-Ratsherr Andreas Dahlke die mehrheitliche Ablehnung eines GFL-Antrages. Dieser zielte darauf ab, die Freifläche „Klöters Feld“ als ökologische Ausgleichsfläche zu nutzen und von einer Umwandlung in ein Gewerbegebiet abzusehen.

Dahlke begründete den Antrag der GFL-Ratsfraktion aus verschiedenen Perspektiven. In Lünen gebe es keine Not, Gewerbe anzusiedeln. Mit der Ex-Steag-Fläche in Lippholthausen und zukünftig weiteren Altflächen wie Caterpillar, Victoria oder dem Trianel-Gelände bestünden reichlich Möglichkeiten, neue Firmen in Lünen anzusiedeln oder expandierenden Lüner Firmen weiteren Raum anzubieten. Das Argument der alten Wirtschaftsförderung sei also mehr als schwach. Vielmehr müsse der Flächenfraß und die weitere Versiegelung von naturnahen Gebieten gestoppt werden. „Der Lüner Rat hat den Klimanotstand ausgerufen. Da hätte es diesem Stadtparlament gut zu Gesicht gestanden, Klöters Feld zu schützen und als Ausgleichsfläche für anderen Projekte ökologisch aufzuwerten – etwa durch Aufforstungen oder Streuobstwiesen“, so Dahlke für die GFL-Ratsfraktion.

Dahlke macht zudem auf die Einschätzung des Lüner Abwasserbetriebes SAL aufmerksam. Deren Chefin Daniela Fiege habe erst kürzlich erklärt, dass die Freifläche Klöters Feld selbst bei einem Jahrhunderthochwasser keine Gefahr für die Nachbarschaft darstelle. Selbst bei einem derartigen Ereignis könne das Wasser problemlos ins Grundwasser versickern. Dahlke: „Freiflächen sind auch deshalb kostbar, weil sie den absinkenden Grundwasserspiegel entgegenwirken.“

„All diese Gründe werden von der Mehrheit des Rates nicht gesehen, nicht verstanden oder aus verdeckten anderen Gründen nicht nachvollzogen. Das ist schon ein trauriges Signal der heimischen Kommunalpolitik und der Verwaltungsspitze“, kommentiert Dahlke den jüngsten Ratsbeschluss.