GFL-Mitglieder besuchten kürzlich das Lippewerk. Vertreter von REMONDIS um Geschäftsführer Dr. Ansgar Fendel sowie WBL-Geschäftsführer Stefan Jonic (beide hinten) beantworteten den Gästen viele Fragen.

Die Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL) besuchte kürzlich das Lippewerk. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Entwicklung des großen Arbeitgebers in Lünen. Allerdings fehlt dem Werk bis heute immer noch eine direkte leistungsfähige ÖPNV-Anbindung, erfuhr die GFL vor Ort.

Während der Führung berichtete Geschäftsführer Dr. Ansgar Fendel über einige Eckdaten des größten industriellen Recyclingzentrums Europas. Danach beschäftigt REMONDIS mehr als 1.400 Mitarbeiter am Lüner Standort. Jährlich verarbeitet das Werk ca. 1.3 Mio. Tonnen Reststoffe, aus denen ca. 900.000 Tonnen Recyclingrohstoffe und Produkte gewonnen werden. Dazu gehören Gipsbaustoffe, Kunststoffrecyclate, aluminiumhaltige Chemikalien für die Wasseraufbereitung und Spezialchemie, Metalle, Biodiesel und Qualitätskomposte. Das vom Lippewerk selbst entwickelte Weißmineral wird hier für Farben, Papierbeschichtungen oder Flüssigputze produziert.

Während des Besuchs sprach Dr. Fendel auch ein Thema an, das aus Unternehmenssicht unerfreulich sei – nämlich die immer noch fehlende direkte ÖPNV-Anbindung des Unternehmens, in dem etwa 700 Beschäftige aus Lünen und der näheren Umgebung arbeiten. Der Anbindungswunsch und seine Dringlichkeit sei den ÖPNV- Trägern schon seit etwa drei Jahren bekannt. Offenbar bestehe dort wenig Interesse, das Lippewerk über einen sinnvoll getakteten Bus direkt anzufahren und anzubinden.

Die GFL-Besucher sagten Dr. Fendel zu, sich des Themas anzunehmen. Die GFL-Fraktion im Rat will nun über einen Prüfantrag im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung den Sachverhalt mit der ÖPNV-Verbindung klären lassen. Ebenso soll in einem Prüfauftrag die Anbindung des Werks per Pkw kritisch unter die Lupe genommen werden. In der Diskussion wurde insbesondere der T-Kreuzungsbereich Lünener/Oberlipper Straße Richtung Waltrop von allen kritisch gesehen. Beide Seiten fragten sich, warum hier keine bessere Variante gewählt worden sei. Die GFL könnte sich hier einen Kreisverkehr gut vorstellen. „Ziel muss es sein, den Lüner Beschäftigen baldmöglichst eine gute Werksanbindung anzubieten“, so Johannes Hofnagel, Vorsitzender der GFL-Fraktion.

Bei der Anbindung hakt es – RN 25.05.2019