Wie sich die ärztliche Versorgungslage in Lünen entwickelt, will die GFL-Ratsfraktion von der Verwaltung wissen – und ggf. Maßnahmen ergreifen. Foto: StockSnap/rawpixel.com

Insbesondere Kassenpatienten stehen in Zukunft immer weniger Ärzte zur Verfügung. Auch Lünerinnen und Lüner müssen sich auf längere Wartezeiten und weitere Anfahrten zum Haus- oder Facharzt gefasst machen. Mit einer Initiative hofft die GFL-Ratsfraktion, diesen Trend zumindest abmildern zu können.

Konkret stellt die GFL-Fraktion einen Antrag an den Ausschuss für Bürgerservice und Soziales. Damit soll die Verwaltung beauftragt werden, die aktuelle und zukünftige Versorgungslage darzulegen. Außerdem soll die Verwaltung aufzeigen, ob es aus ihrer Sicht Möglichkeiten gibt, dem fortschreitenden Ärztemangel insbesondere für gesetzlich Krankenversicherte entgegenzuwirken. „Der Verwaltung wird freigestellt, hierzu externe Fachleute einzubeziehen, die ggf. auch im Ausschuss berichten“, heißt es in dem GFL-Antrag.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe werden in Lünen mittelfristig mehr als 20 Hausärzte in den Ruhestand treten. Jeder dritte der 50 Lüner Hausärzte ist älter als 60 Jahre. „Viele Mediziner schließen aktuell oder in absehbarer Zeit ihre Praxen, ohne einen Nachfolger zu finden. Damit müssen sich viele tausend Patienten einen neuen Hausarzt suchen – falls sie in erreichbarer Nähe überhaupt einen Mediziner finden, da viele Praxen keine neuen Patienten mehr annehmen. Dieses Versorgungsproblem verschärft sich in den nächsten Jahren“, so GFL-Ratsmitglied Kunibert Kampmann.

Nach Kampmanns Einschätzung bleibe es abzuwarten, ob Bundes- und Landesinitiativen den Ärztemangel abmildern werden. „Die GFL-Fraktion will sich darauf nicht verlassen. Statt Effekte aus Berlin oder Düsseldorf tatenlos abzuwarten sollte vielmehr überlegt werden, ob Lünen mit Anreizsystemen oder sonstigen attraktiven Angebotsmodellen zusätzliche Haus- und Fachärzte gewinnen kann“, so Kampmann weiter.

Der Ausschuss für Bürgerservice und Soziales tagt am 30. Januar 2019.