Blick in die Holtgrevenstraße: Die GFL scheiterte mit ihrem Anliegen, zumindest einige Parkplätze zu erhalten. In Kürze stellt die Stadt Poller auf.

Hitzige Diskussionen gab es in zwei Fachausschüssen des Stadtrates zur Verbesserung und teilweisen Neugestaltung der Holtgrevenstraße, die vielen Lünerinnen und Lünern als schöne innerstädtische Alleestraße bekannt ist und zwischen Geschwister-Scholl-Gesamtschule und Herz-Jesu Kirche in Lünen-Mitte verläuft.

Die GFL-Ratsfraktion spricht sich mit Nachdruck für den Erhalt der Parkplätze auf der Nordseite der Holtgrevenstraße aus sowie für eine schonende Erneuerung des Gehwegs, um die Bäume nicht zu gefährden. „Leider wurden unsere diesbezüglichen Anträge bisher mehrheitlich abgelehnt. Danach entfallen nach jetzigem Stand alle Parkplätze auf der Nordseite der Straße ersatzlos und der Gehweg wird gar nicht erneuert. Ein Unding!“ kommentiert Johannes Hofnagel die jüngsten Sitzungen der Ausschüsse für Stadtentwicklung und Umwelt sowie für Sicherheit und Ordnung.

Auskoffern zu gefährlich

Die Abschaffung der Parkplätze hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bereits am Dienstag (26. November) gegen die Stimmen der GFL mehrheitlich beschlossen. Im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung (28.) hatte die GFL beantragt, die Parkplätze zu erhalten und den Gehweg Baum-schonend zu erneuern. Denn die Verwaltung hatte vorgeschlagen, den Bürgersteig über 40 Zentimeter tief auszukoffern und mit Schotter aufzufüllen. Es gibt geeignetere Maßnahmen, den Wurzelbereich zu schützen – zumal es sich bei Holtgrevenstraße um eine Allee handelt, die in NRW unter besonderem Schutz steht. Das Auskoffern wäre eine echte Gefahr, denn die Wurzeln würden durch die Maßnahme stark beschädigt. Damit entstünde eine Gefahr für die Vitalität der Bäume.“

Schlechte Reaktion

Die Verwaltung in Person des Beigeordneten Arnold Reeker reagierte stur und in keiner Weise kompromissbereit. Den GFL-Antrag quittierte er mit dem Hinweis, dass der Gehweg nun gar nicht erneuert werde. Allein hinreichend Poller werde die Verwaltung aufstellen, um die Parkplätze auf der Nordseite zu beseitigen.

Die GFL kritisiert diese Verwaltungspolitik auch mit dem Hinweis auf das Bürgeranliegen, wonach zumindest für Menschen mit Behinderungen Parkmöglichkeiten im Interesse der Inklusion erhalten bleiben müssen. „Entsprechende Hinweise hatten wir zum Beispiel von zahlreichen Besuchern der Herz-Jesu-Kirche und Nutzern des Herz-Jesu-Jugendheims erhalten“, so Hofnagel. Aktuell läuft eine Prüfung der Verwaltung, da die beiden Ausschüsse zum Teil widersprüchliche Beschlüsse gefasst haben. Die GFL hofft weiterhin auf eine bürgerfreundliche Lösung und wird sich in diesem Sinne weiter für den Erhalt der Parkplätze und den Schutz der Bäume einsetzen.