Lünen. Das Land hält Lünen klein: Die Stadt bekommt keine Gelder aus dem staatlichen Stärkungspakt für arme Kommunen. Eine entsprechende Absage schickte die Arnsberger Regierungspräsidentin Diana Ewert (SPD) jetzt Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns. „Damit entgehen der Stadt sieben Jahre lang jeweils fünf Millionen Euro. Damit hätte man wichtige Zukunftsprojekte für die Menschen hier in der Stadt anschieben können“, so Johannes Hofnagel. Der Vorsitzende der Fraktion der Wählergemeinschaft GFL zeigt sich bitter enttäuscht: „Wenn Lünen aus Sicht des Landes keine Hilfe braucht – wer dann?“
Die Stadt leide seit vielen Jahren unter der wirtschaftlichen Strukturschwäche und habe über 380.000.000 Euro Schulden aufgetürmt, so Hofnagel. Aber weil die Stadt Ende 2017 keine neuen Schulden aufzunehmen und ab 2019 auch zu tilgen hofft, winkte Arnsberg jetzt ab: „Der Haushaltsausgleich wird ohne staatliche Konsolidierungshilfe bereits im Jahr des Beginns der dritten Stufe des Stärkungspakts geplant“, heißt es in dem Ablehnungsbescheid. Mit anderen Worten: Lünen sei auf gutem Wege und brauche keine Hilfe, glaubt man in Arnsberg. „Das Land hat nur eine Forensik für Lünen. Und die soll auch noch die letzte innerstädtische Gewerbeneufläche verbauen, die der Stadt deutlich mehr Arbeitsplätze bringen könnte als die Klinik“, kritisiert Hofnagel, „die Lüner Wähler sollten am Sonntag gut überlegen, ob sie diese Landesregierung auch noch mit ihrer Stimme belohnen.“