Kohlekraftwerk Trianel

7 Gründe gegen das Trianel-Kohlekraftwerk in Lünen

In Lünen wird zurzeit von Trianel ein Kohlekraftwerk im Stummhafen gebaut und ein weiteres wird voraussichtlich die Firma Evonik (ehemals STEAG) auf ihrem jetzigen Lüner Betriebsgelände errichten. Somit droht der Alptraum, dass zukünftig vielleicht drei Kohlekraftwerke in Lünen in Betrieb sein werden, wahr zu werden.

Beachten Sie: Der Bau und die Inbetriebnahme der Kraftwerke kann durch die Gerichte (lfd. Gerichtsverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster bzw. dem Europäischen Gerichtshof) und die Bürger noch gestoppt werden !!!

Nachfolgend die 7 Gründe gegen das Trianel-Kohlekraftwerksvorhaben:

  1. Gesundheitliche Gründe: Die Grenz- und Zielwerte in Lünen werden/wurden bereits teilweise mehrfach überschritten und somit sprechen gesundheitliche Aspekte eindeutig gegen weitere Kohlekraftwerkserrichtungen in und um Lünen herum. 7 Kohlekraftwerke im Umkreis von 30 km sind mehr als genug!
  2. Wirtschaftliche und steuerliche Gründe: Das Kohlekraftwerksvorhaben der Trianel ist aus unserer Sicht nicht wirtschaftlich. Wesentliche Gründe dafür sind bspw.: nahezu Verdopplung der ursprünglichen Investitionskosten von rund 750 Mio. E auf nunmehr 1.400 Mio. €, unzureichende Berücksichtigung der künftigen C02-Zertifikatskosten in der Wirtschaftlichkeitsrechnung und Risikobewertung, mittel-/langfristiger Wettbewerbsnachteil des umweltbelastenden Kohlestroms gegenüber erneuerbaren Energien. Aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit wird es für die Stadt auch nicht zu hohen Gewerbesteuereinnahmen aus diesem Trianel-Kohlekraftwerksprojekt in Lünen kommen können.
  3. Rechtsrisiko: Zurzeit bauen die Gesellschafter des Kraftwerks auf eigenes Risiko, da die Kohlekraftwerksgegner über den BUND (Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.) gegen das Kraftwerksvorhaben klagen. Der Prozess wird vermutlich noch bis zu zwei Jahren dauern. Der Ausgang ist offen und aus Sicht der GFL ist das daraus abzuleitende Geschäftsrisiko für das Kraftwerksvorhaben viel zu hoch. Zumindest bis zum Gerichtsentscheid sollt der Bau des Trianel-Kohlekraftwerks mit Blick auf Schadensminimierung gestoppt werden.
  4. Veraltete Technologien und fehlende Kraftwärmekopplung: Mit Kohlekraftwerken wird entgegen der menschlichen und wissenschaftlichen Vernunft auf eine Technologie des letzten Jahrhunderts gesetzt, die im Fall des geplanten Trianel-Kohlekraftwerks auch noch ohne Kraftwärmekopplung betrieben werden soll. Aufgrund der fehlenden Kraftwärmekopplung liegt der Wirkungsgrad der Anlage bei nur rund 45 % anstatt bei mehr als 70 % im Fall der Anlage mit Kraftwärmekopplung. Sogar die SPD hat auf Bundesparteitagsebene beschlossen, Kohlekraftwerke nur noch mit Kraftwärmekopplung errichten zu wollen – leider hält sich die Lüner SPD auch daran nicht.
  5. Klimatische und umweltethische Gründe: Trotz drohender Klimakatastrophe wird in Lünen weiterhin auf C02-intensive Energieerzeugungsanlagen gesetzt, anstatt den mit regenerativen Energien und Energieeinsparung innovativen Wechsel für Deutschland und Europa zu forcieren.
  6. Regionale Gründe und Gründe des Landschaftsbildes: Die 7 bestehenden und 6 geplanten bzw. in Bau befindlichen Großkohlekraftwerke in einem Umkreis von rund 30 km um Lünen sind einfach zu viel. Diesbezüglich ist auch auf die negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild hinzuweisen.
  7. Drohende Immobilienwertverluste: Für Immobilieneigentümer wird der Verkauf von Häusern und Wohnungen in unmittelbarer Nähe der geplanten Kraftwerke scheinbar nicht einfacher sondern bedeutend schwieriger und unwirtschaftlicher werden. Aus GFL-Sicht haben Immobilieneigentümer mit Wertverlusten zu rechnen. Diese Einschätzung basiert unter anderem auf Aussagen des Immobilienverbandes IVG West aus dem Jahr 2008. Demnach drohen Wertverluste von 10 bis 30 %, die weder durch den Kraftwerksbetreiber noch anderen Institutionen erstattet werden. Der Immobilieneigentümer hat diesen Verlust zu tragen!