Nach dem Willen von SPD und CDU soll der Kleinbecker Park in Horstmar abgeholzt werden.

Nach dem Willen von SPD und CDU soll der Kleinbecker Park in Horstmar abgeholzt werden.

SPD und CDU haben gestern im Rat der Stadt die Axt ausgepackt. Nach dem Votum der beiden Fraktionen soll der Kleinbecker Park demnächst abgeholzt und dem Bau von Wohnungen geopfert werden.

„Es ist erschreckend, welche Entscheidungen der Rat der Stadt Lünen trifft“, so Johannes Hofnagel, Fraktionsvorsitzender der GFL. Mit 26 Stimmen lehnten SPD und CDU den Bürgerantrag zum Erhalt des Kleinbecker Parks ab. „Dabei hatten Bürger mit ihren zwischenzeitlich über 3.300 Unterschriften und der beeindruckenden Menschenkette am 24. August ein klares Signal an die Politik gesendet, das Wäldchen dauerhaft zu erhalten. Auch der Klimanotstand, den der Rat großmehrheitlich im Juli für Lünen ausgerufen hatten, scheint für den rot-schwarzen Block nur eine Papiernotiz zu sein.“

Als „billige Ausrede“ bezeichnet Hofnagel die Argumentation von SPD und CDU, wonach es keine Möglichkeit zum Erhalt der 100 Bäume gegeben haben soll. „Wo ein Wille gewesen wäre, hätte es auch einen guten Weg geben können“, so Hofnagel. So hätte die Stadt bei geschicktem Vorgehen das Grundstück von der Harpen AG erwerben können – so wie sonst gelegentlich im Stadtgebiet üblich. Natürlich hätte auch der Kleinbecker Park Geld gekostet. „Aber Investitionen in Klima- und Umweltschutz gibt es nirgendwo zum Nulltarif.“

Tief enttäuscht zeigt sich die GFL-Ratsfraktion auch von der Verwaltung. Sie habe hier ihren Job im Sinne des Klimaschutzes verfehlt. Von Anfang habe sie aus Sicht der GFL-Fraktion getrickst, Halbwahrheiten verbreitet und damit Politik und Öffentlichkeit getäuscht.  „Die Suche nach guten Alternativen zur Abholzung wurde von Beginn an nicht richtig und gezielt verfolgt. Damit hat auch die Verwaltung gegen den Ratsbeschluss in Sachen Klimanotstand nach Meinung der GFL-Ratsfraktion verstoßen“, so Hofnagel.

Die GFL-Ratsfraktion wird am Montag über Thema wieder beraten.