SPD und CDU bringen einen Streifen des Welschenkamps als Gewerbegebiet ins Gespräch. Quelle: OpenStreetMaps

Scharfe Kritik übt die GFL-Ratsfraktion an SPD und CDU: Die Sozial- und Christdemokraten Lünens seien offenbar bereit, einen Teil des Grüngürtels Welschenkamp entlang der Dortmunder Straße für ein Gewerbegebiet zu opfern.

Mehrere Hektar der Freifläche an der B 54 gegenüber dem Baumarkt sollen daraufhin untersucht werden, ob sie sich für ein Gewerbegebiet eignen. Einen entsprechenden Mehrheitsbeschluss mit den Stimmen der SPD und CDU fasste der jüngste Fachausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Ein GFL-Antrag, die Fläche nicht länger als Gewerbefläche in Betracht zu ziehen und die Grünfläche Welschenkamp nicht anzutasten, wurde im Rahmen der Regionalplan-Diskussion mit Stimmen von SPD und CDU letztendlich abgelehnt.

Wertvolle Freifläche in Gefahr

Mit dem jüngsten Beschluss mache die Mehrheitspolitik von SPD und CDU den Weg frei, den kostbaren Grünzug für Lünen zu vernichten. Die GFL werde sich mit aller Kraft dagegen stellen und die Bürgerschaft mobilisieren, kündigte Hofnagel an: „Das Gebiet Welschenkamp ist ein kostbarer Grünzug für Lünen. Er dient vielen Tieren als Lebensraum und den Menschen vor Ort als Frischluftschneise – gerade mit Blick auf die Verbrennungsanlagen im nahen Umkreis.“ Hofnagel erinnert daran, dass das Gebiet schon einmal zur Gewerbefläche umgewidmet werden sollte – neben dem Mühlenbachtal, der Brechtener Niederung sowie der Fläche Wethmarheide-Ost. Das konnte 2003 ein Bürgerentscheid verhindern, den die Initiative „Stoppt den Landschaftsfraß“ auf den Weg gebracht hatte.

Abstimmung nicht nachvollziehbar

Als völlig unverständlich bewertet die GFL das Verhalten der SPD zu diesem Thema: Im Fachausschuss Anfang Februar hatte sich noch eine knappe Mehrheit auch mit Stimmen der SPD für den Erhalt des Welschenkamps als reine Grünfläche im Rahmen der Regionalplandiskussion ausgesprochen. Doch der Rat bestätigte dieses Votum nicht; er überwies das Thema zurück in den Fachausschuss. „Inzwischen drehte sich die Mehrheitsmeinung und die Meinung der SPD. Das zeigt, wie umweltschädigend die SPD in Lünen bei bedeutenden und zukunftsweisenden Entscheidungen in Zeiten des Klimawandels agiert, so Hofnagel.

Für die RN „schwingt sich die GFL zum Umwelt-Anwalt auf“: Gewerbegebiet statt Naturschutzgebiet – RN 8. März 2019