Über 60.000 Euro will die Stadt ausgeben, um fünf Bäume auf dem Europaplatz neben dem Rathaus zu pflanzen. Die GFL hält dieses Vorhaben weder für klimafreundlich noch für finanziell angemessen.
„Lünen ist pleite. Wir sprechen über viele Kürzungen. Da passt es überhaupt nicht in die Zeit, mal eben 61.500 Euro für fünf Bäume auszugeben.“ Mit diesen Worten kritisiert GFL-Ratsfraktionsvorsitzender Andreas Dahlke die jüngste Mehrheitsentscheidung im Ausschuss für Stadtentwicklung. Mit dieser Summe könne man andernorts in Lünen mehrere hundert Bäume pflanzen – und somit tatsächlich etwas fürs Klima tun.
Die GFL lehnt das Projekt aber auch aus fachlichen Gründen ab: „Aufgrund der starken Winde neben dem Hochhaus sind Bäume auf dem Europaplatz deplaziert, ihre Überlebenchance eher gering“, so Dahlke. Die GFL anerkenne zwar, wenn man den Europaplatz für die IGA-Zeit aufwerten wolle. Für Schatten und eine angenehme Atmosphäre könne man aber auch sorgen, in dem man Bäume in Containern befristet einsetze, die nach der IGA-Zeit andernorts in Lünen zum Einsatz kämen. Alternativ seien auch ein Sonnensegel oder befristet mehrere Sonnenschirme eine bessere Schatten-Lösung, als Säulenkirschen dem Dauerwind auszusetzen.
Dahlke kritisiert für die GFL-Ratsfraktion das Vorhaben als völlig verkorkst: „Wenn man etwas für das Klima in Lünen tun will, sind wir dabei. Aber über 60.000 Euro für dieses Luxus-Projekt passe überhaupt nicht in die Zeit. Auch den Hinweis des Beigeordneten Arnold Reeker, die Pflanzungen seien ein Beitrag zur „Schwammstadt“, weist Dahlke als unqualifiziert zurück.
Und noch ein Kuriosum: 2020/2021 war bei der Planung des Kunstobjektes ein städtisches Kriterium, dass der Platz dadurch als Veranstaltungsort nicht beeinträchtigt werden sollte. Offensichtlich sehe man nun für den Platz keine Verwendung mehr für diesen Zweck, so die GFL.