„Die RAG muss alle giftigen Grubenwasser sauber filtern, bevor diese in die Lippe gelangen.“ Diese Forderung stellt die GFL-Ratsfraktion auf. „Die Lippe muss sauber werden“, so GFL-Ratsfraktionsvorsitzender Andreas Dahlke.
Anlass für die GFL-Forderung ist das Vorhaben der RAG, das Grubenwasser von Haus Aden auf -380 Meter ansteigen zu lassen. Durch den Anstieg würden erhebliche Kosten für die RAG eingespart, so die GFL. Zu dem beantragten Verfahren berichtet vor wenigen Tagen ein RAG-Vertreter im Lüner Umwelt-Ausschuss. Der Vortrag habe deutlich gemacht, so Dahlke, dass die RAG auf eine Verwässerungstaktik setze: Schadstoffe wie Chloride, Salze, schwer krebserregende PCB (Schmierstoffe und Öle des Tagesbaus) und andere Stoffe sollen in der Menge in die Lippe eingeleitet werden, dass die Giftkonzentration durch die Verwässerung sinken. Die Öl- und Schmierstoffe sollen einen Umfang von weit über 100.000 Tonnen betragen. „Der Begriff Verwässerung ist verharmlosend irreführend“, kommentiert Dahlke.
„Das machen wir nicht mit“, so Dahlke. Die RAG habe sehr viel Geld verdient und stehe in der Ewigkeits-Pflicht, sich um die Folgen des Bergbaus verantwortungsvoll zu kümmern. „Es wäre aber verantwortungslos gegenüber nachfolgenden Generationen, wenn sich die Wasserqualität der Lippe aus Gründen der Kosteneinsparnis verschlechtern würde.“ Sofern Einleitungen in die Lippe erfolgen sollen, ist in der heutigen Zeit die Filterung des Wassers durch den Verschmutzer RAG zu fordern.
Dahlke begrüßt, dass neben der GFL-Fraktion auch andere Ratsmitglieder kritische Fragen an den RAG-Referenten gestellt hatten.
Das Genehmigungsverfahren für die Grubenwasser-Anhebung und -Einleitung liege beim Regierungsbezirk Arnsberg. Aus Sicht der GFL habe sich diese Behörde nicht gerade als umweltfreundlich und bürgernah gezeigt. Deshalb werde man den weiteren Fortgang kritisch im Auge behalten.
Dahlke: „Die Lippe fließt mitten durch die Lüner Innenstadt und prägt die City positiv wie kein anderes Element. Eigentlich müsste die Lippe so sauber werden, dass man darin wieder schwimmen kann. Jetzt Gifte einzuleiten, ist inakzeptabel.“
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